PRESSEMITTEILUNG 128/2022

Traunstein, den 08.11.22

Die Bauarbeiten zum Ausbau der Bundesstraße B 588 zwischen Reischach und der Bezirksgrenze sind abgeschlossen.

Mehr Verkehrssicherheit und ein besserer Verkehrsablauf am Fuchsberg und im Streckenabschnitt zwischen Reischach und Mitterskirchen.

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten zum Ausbau der B 588 nördlich von Reischach wurde die langersehnte Ausbaulücke zwischen Mitterskirchen und Reischach geschlossen und ein signifikanter Unfallschwerpunkt im Landkreis Altötting beseitigt. Für die Verkehrsteilnehmer heißt es nun weniger Unfälle, ein besserer Verkehrsablauf am Fuchsberg, weniger Staus und mehr Verkehrssicherheit.

Nach einer Bauzeit von ca. 1 ½ Jahren und nach einer achtmonatigen Vollsperre der B 588 konnte der Verkehr Ende Oktober wieder ungehindert auf der neuen Straße fließen.
Die umfangreichen Bauarbeiten konnten unter Einhaltung des Zeitplanes abgeschlossen werden. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen bei ca. 15,8 Mio. €. Der Krieg in der Ukraine, Energieknappheit, Inflation, Lieferprobleme und die Verfügbarkeit von Baustoffen sowie Corona beeinflussten die Baumaßnahme.

Aufwertung für die B 588 und bessere Anbindung an die A 94

Die Bundesstraße 588 ist mit rund 20 km Gesamtlänge eine der kürzesten Bundesstraßen in Deutschland. In Südostbayern verbindet sie Niederbayern mit Oberbayern auf kürzestem Weg und führt von Eggenfelden über Reischach zur Autobahn A 94. Sie ist somit für den nördlichen Landkreis Altötting und für den Rottaler Raum neben der B 20 eine der wichtigsten überregionalen Verbindungsachsen. 
Die Bundesstraße 588 ist zudem diejenige Bundesstraße in Bayern mit der bisher höchsten vergebenen Nummer.

Rund 8.000 Fahrzeuge in 24 h und rund 1.100 LKW am Tag fahren von Reischach in Richtung Mitterskirchen und umgekehrt. Dabei mussten die Verkehrsteilnehmer in den letzten Jahren den Fuchsberg mit einer Fahrbahnbreite von teilweise unter 6,0 m und mit einer Steigung von rund 8 % überwinden. Vor allem die hohe LKW-Belastung verursachte nicht nur in der Ortsdurchfahrt von Reischach, sondern auch am Fuchsberg erhebliche Probleme. Es kam zur Kolonnenbildung, weil das Überholen nicht möglich war. Zahlreiche Unfälle am Fuchsberg waren die Folge.

Ausbau des Fuchsberges sogt für mehr Verkehrssicherheit

Die Bundesstraße 588 wurde nördlich des Ortes Reischach auf eine Länge von ca. 3,4 km bis zur Bezirksgrenze mit Niederbayern bestandsorientiert ausgebaut. Der Ausbau schließt nördlich von Schöftenhub an den auf niederbayerischer Seite bereits vor einigen Jahren ausgebauten Streckenabschnitt bei Mitterskirchen an.

Im Steigungsbereich des Fuchsberges wurde auf ca. 1,6 km Länge eine dritte Fahrspur angelegt, um das Überholen von langsameren Fahrzeugen zu erleichtern. Gleichzeitig wurden mehrere Ingenieurbauwerke sowie eine Hochwasserschutzwand errichtet. Der nördliche Ortseingang von Reischach wurde u. a. mit einem Kreisverkehr neu gestaltet.

Investition in die Infrastruktur des Landkreises Altötting

Mit rund 16 Mio. € Gesamtkosten stellte die Baumaßnahme das derzeit größte Infrastrukturprojekte im Landkreis Altötting dar. Durch den Ausbau der B 588 wurde ein zentraler Unfallschwerpunkt im Landkreis Altötting beseitigt. Gleichzeitig wurde durch den Ausbau auch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer deutlich erhöht.

Die Bauarbeiten für dieses Großprojekt starteten bereits im Januar 2021.
Als erstes wurden die Rodungsarbeiten und die Untersuchungen auf das Vorhandensein von alten Kampfmittel im Baubereich durchgeführt.
Im Anschluss begannen im April 2021 die Bauarbeiten für die beiden Überführungsbauwerke im Zuge des Ausbauabschnittes.
Zwei neue Brückenbauwerke verbinden nun die übrigen Verkehrswege.
Durch das Bauwerk bei Schöftenhub wurde die Waldberger Straße bzw. die Gemeindestraße nach Erlbach höhenfrei und somit verkehrssicher an die B 588 angebunden.
Das zweite Bauwerk liegt im Steigungsbereich des Fuchsberges. Dort werden die straßenbegleitenden Wege, die zur Bewirtschaftung der angrenzenden Flächen und Wälder dienen, miteinander verbunden.

Durchgehende Geh- und Radwegverbindung wird geschaffen

Gleichzeitig mit dem Ausbau der B 588 wurde auch parallel zur Bundesstraße auf der Ostseite ein Weg für den nachgeordneten Verkehr bzw. den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr und für Fußgänger und Radfahrer errichtet. Mit Abschluss der Bauarbeiten besteht nun eine durchgehende Geh- und Radwegverbindung von Reischach bis Mitterskirchen.

Umfangreiche Bauarbeiten und achtmonatige Vollsperrung der B 588

Am 14. Februar 2022 begannen die Straßenbauarbeiten zum Ausbau der Bundesstraße 588 im gesamten Streckenabschnitt und die Bundesstraße wurde für den Verkehr voll gesperrt.
Der Verkehr wurde während der rund achtmonatigen Bauzeit weiträumig umgeleitet werden.

Die Firmen Swietelsky aus Burghausen und Rädlinger aus Cham haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um die umfangreichen Bauarbeiten durchzuführen und um Synergieeffekte nutzen zu können.

Verbesserung der Hochwassersicherheit

Bedingt durch die Tallage von Reischach und durch das umliegende sehr bewegte Gelände gibt es mehrere Bäche und Wasserläufe, die in den Reischachbach münden und bei Regenfällen sehr viel Wasser führen.

Im Bereich des Thaler Grabens wurde auf einer Länge von ca. 180 m eine Hochwasserschutzwand gebaut. Dieses neue Bauwerk besteht aus einer Wall-Wandkombination und soll bei starken Regenereignissen die Hochwassersituation verbessern.
Im Bereich des Fuchsberges wurden mehrere Straßenentwässerungseinrichtungen neu gebaut. Einerseits wird das Wasser breitflächig über die Böschungsflächen abgeführt und wieder versickert. An Stellen an denen es nicht möglich ist das Wasser zu versickern, wird das Wasser gefasst und über Rohrleitungen zu einem Regenrückhaltebecken und Absetzbecken geführt.
Durch eine gedrosselte Ableitung der Wassermengen werden für den Reischachbach die Abflussverhältnisse verbessert.

Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang von Reischach sorgt für mehr Sicherheit

Am nördlichen Ortseingang von Reischach wurde ein neuer Kreisverkehr gebaut. Dieser Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 40 m sorgt für mehr Sicherheit. Damit der Kreisverkehr errichtet werden konnte, musste der Reischachbach den neuen Gegebenheiten angepasst und teilweise verlegt werden. Ein neues Bachbauwerk wurde erforderlich.
Der neue Bachlauf und die Uferbereiche wurden wieder sehr naturnah gestaltet.

Der neue Kreisverkehr stellt eine deutliche Zäsur in der Straßenführung der B 588 im Vorfeld des Ortes Reischach dar. Die Verkehrsteilnehmer müssen vor dem Ortsbereich von Reischach ihre Geschwindigkeit deutlich reduzieren.
Mit dem neuen Kreisverkehr wird das Gewerbegebiet Fuchshub mit der neu gebauten Straße nach Unterthal verkehrssicher an die B 588 angeschlossen.

Auf der Ostseite der Bundesstraße wurde die Gemeindeverbindungsstraße nach Steinhausen neu gebaut und somit die anliegenden Anwesen ebenfalls an den Kreisverkehr angebunden.
Mit dem Kreisverkehr konnten letztendlich sieben direkte Zufahrten zur Bundesstraße 588 geschlossen und gebündelt werden. Durch die Bündelung von Zufahrten am neuen Kreisverkehr fallen auf der Bundesstraße letztendlich sieben Einzelstellen mit Ein- und Abbiegevorgänge weg. Dies führt zu einer erheblichen Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Anerkennende Worte

Dank des sehr guten Zusammenwirkens aller am Bau beteiligten Personen konnten die umfangreichen Bauarbeiten unter Einhaltung des Zeitplanes abgeschlossen und die Bundesstraße nach einer achtmonatigen Sperrzeit wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden Reischach und Erlbach war sehr erfolgreich.

Die sehr gute Bauvorbereitung, die professionelle Bauabwicklung der beteiligen Firmen sowie die transparente und baubegleitende Pressearbeit haben sich bezahlt gemacht. Es gab nur sehr wenige Beschwerden über die baustellenbedingten Behinderungen, trotz der erheblichen Eingriffe und der weiträumigen Umleitungen.

Zum Abschluss eines solchen Großprojektes gilt der Dank allen Projektbeteiligten und insbesondere den Grundstückseigentümer, die Ihren Grund und Boden für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme zur Verfügung gestellt haben.

Staatliches Bauamt Traunstein, 02.11.2022

Peter Maltan
Baudirektor