PRESSEMITTEILUNG 166/2023

Traunstein, den 10.07.23

Werkstätten der Lebenshilfe Berchtesgadener Land in Piding ab sofort über höhenfreien Anschluss an die B 20 angebunden!

Die Forderung der Lebenshilfe Berchtesgadener Land, den Anschluss der Gemeindeverbindungsstraße bei Hirschloh an die B 20 zu verbessern, steht bereits seit vielen Jahren im Raum. Nun ist es soweit. Der seit Frühjahr 2022 in Bau befindliche höhenfreie Anschluss ist fertig und geht ab sofort unter Verkehr. Mit der neuen Anschlussstelle wird die Verkehrssicherheit der unfallauffälligen Kreuzung deutlich erhöht und auch deren Leistungsfähigkeit verbessert, insbesondere die Linksabbieger von der Gemeindeverbindungsstraße Hirschloh in Richtung Bad Reichenhall können nun die B 20 höhenfrei kreuzen und als Rechtseinbieger in die B 20 einbiegen. Die in der Vergangenheit langen Rückstauungen in den Spitzenstunden aus Richtung der Werkstätten haben damit ein Ende.

Bayerns Landwirtschaftsministerin und zugleich Stimmkreisabgeordnete im Berchtesgadener Land Michaela Kaniber: „Der Umbau ist ein wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der B 20. Vor allem stellt er aber für die Lebenshilfe Berchtesgadener Land eine zeitgemäße Erschließung ihrer Werkstätten in Piding dar. Mein Dank gilt daher dem Bund, der hier 1,75 Millionen Euro investiert hat, und dem Staatlichen Bauamt Traunstein, das die Maßnahme koordiniert hat, genauso wie den beteiligten Firmen und Grundstücksbesitzern. Ich freue mich, dass wir heute die Verkehrsfreigabe dieses wichtigen Infrastrukturprojekts in unserer Region feiern können.“

Ein Blick auf die Unfallkarten zeigt, dass sich auf dem Streckenabschnitt der B 20 zwischen der nördlichen Einmündung Piding und dem Hammerauer Berg in den vergangenen Jahren immer wieder Unfälle ereigneten. Insbesondere die bestehende Anbindung der Gemeindeverbindungsstraße Hirschloh stellte dabei eine Gefahrenstelle dar. Das Staatliche Bauamt Traunstein verfolgte daher seit längerer Zeit das Ziel, die höhengleiche Anbindung durch einen höhenfreien Anschluss zu ersetzen.

Seit Frühjahr 2022 wurde das Vorhaben schließlich umgesetzt. Zentrales Element war dabei der Bau des neuen Unterführungsbauwerks. Um den Verkehr von rd. 16.000 Fahrzeugen während der Bauzeit weitgehend unbeeinträchtigt abwickeln zu können, wurde zwischenzeitlich eine Behelfsumfahrung eingerichtet. In deren „Schatten“ konnte das Brückenbauwerk bis Ende 2022 erstellt und der Verkehr nach den abschließenden Straßenbauarbeiten wieder auf die B 20 zurückverlagert werden. Seit März dieses Jahres erfolgte der Rückbau der Behelfsumfahrung und der Bau der neuen Anschlussstellenäste der Gemeindeverbindungsstraße Hirschloh. Zuletzt wurde noch die zu Erschließungszwecken leicht verlegte Gemeindeverbindungsstraße Hirschloh wieder in ihre alte Lage zurückversetzt.

Mit der Baumaßnahme wurde auch ein umfangreiches naturschutzfachliches Maßnahmenpaket umgesetzt. Neben Maßnahmen zum Schutz der Haselmaus und dem Ersatz von Brutplätzen für Vögel wurde vor allem dem Schutz von Fledermäusen durch die Schaffung von Quartieren und Leitstrukturen und durch die fledermausfreundliche Gestaltung der Unterführung mittels einer beidseits 3 Meter hohen Irritationsschutzwand Rechnung getragen. Die landschaftsplanerischen Maßnahmen werden durch eine Umweltbaubegleitung beaufsichtigt. Der naturschutzfachliche Kompensationsbedarf für die flächenhaften Eingriffe wurde über ein Ökokonto des Staatlichen Bauamtes Traunstein gewährleistet. Die zur Einbindung in die Landschaft vorgesehene Bepflanzung steht noch aus und wird im Herbst dieses Jahres umgesetzt.

Das Kreuzungsbauwerk wurde von der Firma Aicher aus Freilassing hergestellt. Die provisorische Umfahrung der Baustelle und die Straßenbauarbeiten wurden als Subunternehmer von der Firma Velz – ebenfalls aus Freilassing - ausgeführt. Die Bauarbeiten wurden in dem vereinbarten Zeitrahmen abgeschlossen.

Von der Baumaßnahme waren 4 Grundstückseigentümer von land- und forstwirtschaftlichen Flächen betroffen. Mit allen betroffenen Grundstückseigentümern konnten einvernehmliche Regelungen erzielt und der Grunderwerb freihändig getätigt werden.

Hierfür gilt allen Beteiligten ein sehr großer Dank, denn ohne die Bereitschaft das Eigentum abzugeben und die benötigten Flächen zur Verfügung zu stellen wäre die Realisierung der Maßnahme nicht möglich gewesen.

Zahlen und Fakten zum Projekt:

Baulänge:    ca. 50 m Hauptstrecke

   ca. 120 m GVS Hirschloh

ca. 400 m Provisorien

Bauwerke:   1 Überführungsbauwerk

   Lichte Weite 7,50 m; lichte Höhe > 4,50 m

   Beidseitige Irritationsschutzwände mit 3 m Höhe und ca. 35 m Länge

im Bauwerksbereich zum Schutz der Fledermäuse

Bauzeit:   April 2022 bis Juni 2023

Kosten:   ca. 1,75 Mio. €