PRESSEMITTEILUNG 182/2023

Traunstein, den 06.10.23

Neue Fahrbahn für die B 299 zwischen Tacherting und nördlich Wiesmühl. Abschnittsweise Vollsperrung der B 299 in der Zeit vom 09.10.2023 bis zum 28.10.2023. Baustelle als Pilotversuch für temperaturabgesenkten Asphalt.

Für rund 3 Wochen wird die Bundesstraße 299 zwischen Tacherting und nördlich Wiesmühl an der Alz abschnittsweise für den Verkehr voll gesperrt. Aufgrund der vorhandenen Straßenschäden führt das Staatliche Bauamt Traunstein eine Sanierungsmaßnahme durch. Die Straße wird in zwei Abschnitten saniert. Auf der Baustelle kommt erstmalig in dieser Form ein temperaturabgesenkter Asphalt zum Einsatz. Damit sollen der Arbeitsschutz für die Bauarbeiter und auch die Umweltbelastungen verbessert werden.

Am Montag, den 09.10.2023 beginnen die Straßenbauarbeiten im Abschnitt zwischen Wiesmühl an der Alz und der Landkreisgrenze bei Straß. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis 14.10.2023.

Die B 299 wird in dieser Zeit für den Verkehr voll gesperrt. Die Umleitung des Verkehrs wird ausgeschildert. Der Verkehr wird ab Wiesmühl an der Alz über die Kreisstraßen TS 9 - TS 17 nach Engelsberg und von dort über die Kreisstraße AÖ 9 nach Kaindl bis zur Staatsstraße 2355 und von dort zurück zur B 299 geführt.

In diesem ersten, rund 800 m langen Abschnitt wird der kaputte Straßenbelag sowie die Tragschichten abgefräst und ein herkömmlicher Asphalt wieder eingebaut. Die Strecke dient aber als Vergleichs- bzw. Bezugsstrecke für die Erprobungstrecke, bei der ein temperaturabgesenkter Asphalt zum Einsatz kommt. In diesem Abschnitt werden zum Vergleich für die Strecke mit temperaturabgesenkten Asphalt einige Paramieter wie z.B. die Einbautemperaturen, der Verdichtungsgrad und die bitumenhaltigen Dämpfe und Aerosole gemessen.

Gleichzeitig wird in diesem Zeitraum am Parkplatz gegenüber der Einmündung der Mühlenstraße ein Probefeld mit dem temperaturabgesenkten Asphalt erstellt. Dort wird geprüft, ob das Material den Einbauanforderungen entspricht und ob gegebenenfalls noch Parameter verändert werden müssen.

Im Zeitraum vom 16.10.2023 bis zum 28.10.2023 wird der Abschnitt zwischen der Einmündung der Kreisstraße TS 20 und dem Ortseingang von Tachtering instand gesetzt.

Auch hier wird die Bundesstraße in dieser Zeit für den Verkehr voll gesperrt. Der Verkehr wird bereits ab Trostberg über die Staatsstraße 2091 in Richtung Emertsham und von dort über die Kreisstraßen TS 8 und TS 20 zurück nach Wiesmühl und zur B 299 geführt.

In diesem Abschnitt kommt ein Asphalt zum Einsatz bei dem die Temperatur um ca. 20 – 30 Grad abgesenkt wird. Durch die niedrigeren Herstellungs- und Einbautemperaturen sollen einerseits die bitumenhaltigen Dämpfe und Aerosole für die Bauarbeiter sowie der Energie- und CO2- Aufwand im Herstellungsprozess reduziert werden.

Derzeit wird Asphalt (je nach Mischgutzusammensetzung) mit einer Temperatur von rund 170 Grad Celsius hergestellt. Die Einbautemperatur auf der Baustelle beträgt in Abhängigkeit der Witterung, der Umgebungstemperatur und der Windverhältnisse etc. rund 150 Grad Celsius.

Bei dieser Erprobungsstrecke wird versucht, die Herstellungs- und Einbautemperaturen um mindestens 20 Grad zu senken.

Damit der Asphalt auch bei den niedrigeren Temperaturen noch gut verarbeitbar bleibt und weiterhin seine Stabilität gegenüber den Verkehrsbeanspruchungen behält werden dem Asphaltmischgut viskositätsverändernde Zusätze beigefügt. Diese Zusätze sorgen einerseits dafür, dass der Asphalt trotz niedriger Einbautemperaturen noch gut auf die Straße aufgebracht und mit der bestehenden Oberfläche verbunden werden kann. Andererseits muss der Asphalt weiterhin eine ausreichende Stabilität gegen die Beanspruchungen aus dem Verkehr aufweisen und langlebig bleiben.

Die Arbeitsabläufe müssen bei temperaturabgesenktem Asphalt schnell und gut aufeinander abgestimmt sein.

Der Niedrigtemperatur-Asphalt muss in kürzerer Zeit eingebaut und verdichtet werden. Die Walzbahnen müssen kurz sein, der Asphalt muss schnell und gleichmäßig verdichtet werden.

Während des gesamten Einbauprozesses werden der Temperaturverlauf und Verdichtungsgrad stetig kontrolliert.

Um die bitumenhaltigen Dämpfe und Aerosole für die Arbeiter an den Einbaumaschinen weiter zu senken werden zudem noch Absaugeinrichtungen angebracht und im Rahmen dieser Baustelle getestet.

Auch hier werden umfangreiche Messungen durchgeführt.

Da für die Asphaltierungsarbeiten gute Wetterbedingungen vorhanden sein müssen, können sich die Arbeiten bei schlechtem Wetter verzögern oder verschieben.

Das Staatliche Bauamt Traunstein bittet die Verkehrsteilnehmer und Anwohner für die unvermeidbaren Behinderungen um Verständnis.

Traunstein, 06.10.2023

gez.

Maltan

Baudirektor